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Gert Steinbäcker     

Steinbäcker

Das erste S, Gert Steinbäcker, wurde 1952 in Graz geboren. Die Musik wurde bald zum Mittelpunkt seines Lebens. Während er sich mit diversen Jobs über Wasser hielt, sang er 1969 in seiner ersten Band "Mephisto" (mit EAV-Mann Thomas Spitzer), danach folgte die Rockband "Mashuun" und ein Solo-Versuch mit "Stony Becker".

Anschließend wurde er Nachfolger von Wilfried Sänger bei der EAV. 1985 wurde Steinbäcker als bester Texter des Landes ausgezeichnet. Der leidenschaftliche Griechenland-Fan komponierte und schrieb für Theaterproduktionen, spielte auch selbst Theater und veröffentlichte mehrere Solo-CDs. Inzwischen besitzt Steinbäcker ein Haus und ein Schiff in Griechenland.
Er gilt als "altmodischer Hund", ein Rockmusiker mit harter Schale und weichem Kern.

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Günter Timischl     

Timischl

Das T, Günter Timischl, wurde 1948 in Fürstenfeld geboren. Über seine musikalischen Fähigkeiten sagt ein Freund: "Wenn er die Gitarre in die Hand nimmt und singt, geht die Sonne auf. Er ist ein unglaubliches Intonationsgenie, er kann einfach nicht falsch singen."
Auch er sammelte bereits früh Live-Erfahrungen in diversen Bands. Die erste hieß "Little Band", gegründet mit zwei Klassenkameraden, als er 14 war. Die Nachfolgeband "Atlantis" hatte u.a. Auftritte im legendären Grazer "Starclub".

Im Jahre 1969 wurde "Magic" gegründet, die Band, in der Boris Bukowski einst Schlagzeug spielte. Als Gastmusiker arbeitete Timischl auch bei diversten Studio- und Live-Produktionen von Bands wie EAV oder Opus mit. Günter Timischl ist verheiratet, Vater zweier Kinder und lebt in der Nähe von Fürstenfeld.

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Schiffkowitz     

Schiffkowitz

Das letzte S, Schiffkowitz, mit bürgerlichem Namen Helmut Röhrling, wurde 1946 in Graz geboren. Nach seiner Schulzeit studierte er Anglistik, Germanistik, Architektur, Psychologie und Kunstgeschichte.
Aber auch er kommt aus der Rock-Ecke und war lange Zeit über als Solist unterwegs. Er ist spezialist für erstklassige Coverversionen, leidenschaftlicher Zeitkritiker und agressiver Kämpfer gegen bestimmte gesellschaftliche und politische Strömungen. Er engagiert sich gegen Ausländerfeindlichkeit und ist der Sprecher bei den Konzerten.

Schiffkowitz war früher als Journalist tätig und gestaltete Sendungen für die Ö3-Musicbox, aus denen später sein Buch "Wir sind die, vor denen uns unsere Eltern gewarnt haben" entstand. Er schrieb 1984 den ersten großen STS-Hit "Fürstenfeld". Im Jahr 2000 veröffentlichte er sein 1. Soloalbum "Er selbst".

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Irgendwie war es ein grandioses Missverständnis: Anfang der 80er Jahre hatten zwei Musiker ein Lied geschrieben. Josef Jandrisits, Gitarrist bei der deutschen Kultband "Guru Guru" tätig, und Helmut Röhrling alias Schiffkowitz, Mitglied des lokal beliebten Herrentrios "Steinbäcker, Timischl, Schiffkowitz". Der Song hieß "I wül wieda ham" und war als Satire auf den provinziellen Kleingeist gedacht. STS waren zu diesem Zeitpunkt seit fast sechs Jahren zusammen. Alle drei "gestandene" Musiker mit Banderfahrung. Als Trio boten sie anmutige Adaptionen von Beatles-Liedern und eigene Songs und reüssierten damit als Österreichs Antwort auf die Amerikaner Crosby, Stills & Nash. Das alles war sehr schön, hat etliche sehr gefreut, war aber nicht wirklich der Stoff, aus dem Karrieren sind. Und dann kam dieses Lied: STS nahmen es 1984 auf, nannten es "Fürstenfeld" und schossen damit in den Kommerz-Olymp: Im Sommer waren sie die Nummer 1 der Hitparade. Weil Kommunikation stets beim Empfänger stattfindet, wurde die Satire zum Schlager: Beim Münchner Oktoberfest erdröhnten die Zelte unter Blasmusikversionen von "Fürstenfeld".

Dann passierte etwas ganz Interessantes. Der Durchbruchssong kam auf eine Langspielplatte namens "Überdosis G'fühl", sie verkaufte sich mehr als 50.000-mal. Danach befahl die Plattenfirma Polydor höflich, den nächsten Hit zu schreiben. Und dieser kam nicht, STS funktionierten noch nie auf Befehl. Stattdessen produzierten sie eine weitere LP, ganz ohne Hit im Vorfeld und somit eine Todsünde in diesem Geschäft. Doch siehe da: "Grenzenlos" verkaufte allein in Österreich mehr als 200.000 Stück. Damit war der wesentliche Grundstein der endlosen Geschichte STS gelegt: Sie brauchen keine Hits, sie machen Lieder. Sie überstehen jeden Radioboykott, denn sie haben unaufgeregt treue Interessenten. Die Konzerte der obligaten Herbsttourneen sind üblicherweise oft schon im Frühjahr ausverkauft: die Wiener Stadthalle, der Grazer Stefaniensaal und der Circus Krone in München sind dann mehrere Abende gefüllt. Doch auch ständige Kritik begleitete die drei Musiker auf dem Weg ihrer Karriere:

" (...) aber eben nur die Steirischen Triefäugigen Sabbergreissaftsäcke sind, gegen den Zeitgeist und die Kälte in unseren, aber was, in ihren Herzen ansingen, weil sie ihren moralischen Surplus aus dem eigenen schlechten Gewissen, diesem guten Ruhekissen, schlagen und wie eine Monstranz vor sich hertragen und uns wissen lassen, daß nix ist mit Nas'n voll Schnee & Seidenkrawatt'n jeden Tag & die Jean von Calvin Klein & Leut' im Szenetreff, und wenn mit diesem geriatrischen Gegreine und gangränösen Gesülze schon wieder eine drittel CD vollgeflennt ist, dann fragen sich mein Schutzengel und ich: Wie spät darf ein Späthippie eigentlich werden?" (Falter, 29.02.1995). Doch solch einer Kritik kann man nur mit einem Lächeln entgegenkommen und "kalt und immer kälter" werden. Ein wahres "Weihnachtsgeschenk" war auch das Konzert am 19. Dezember 1998 im Stefaniensaal. Den "Drei steirischen Musketieren" gelingt es auch nach 20 Jahren noch, das Publikum zu begeistern. Gleich am Beginn bewiesen sie: "Und das Feuer brennt immer noch lichterloh ganz so wie's früher war". Dieses "Feuer" konnte man auch deutlich in der Musik wahrnehmen, vor allem in den Songs der neuen CD "Volle Kraft". Sie sind eben noch nicht "endlos müd". Schiffkowitz führte - wie immer - durch den Abend und erzählte im gewohnten satirischen Stil so manche Begebenheit aus der STS-Geschichte (u.a. die lange und komplizierte Entstehungsgeschichte des Liedes "Fürstenfeld").

Artikel "20 Jahre STS - Ein Resümee" 01/99, Michael Lang